Bürohaus Mörtl

Haustechnik

Lüftungskonzept

Alle Räume des Gebäudes sind über Fenster natürlich belüftet. In einigen Räumen ist zusätzlich als Unterstützung eine mechanische Lüftung vorgesehen:

 

L01 ZUL/ABL Saal, Geschäftsführung, Foyer

L02 ABL WC Schalenabsaugung

L03HOG ABL Raumabsaugung Herren WC - OG

L03DOG ABL Raumabsaugung Damen WC - OG

L03HEG ABL Raumabsaugung Herren WC - OG

L03DEG ABL Raumabsaugung Damen WC - EG

L04 ABL Dunstabzugshaube Teeküche

Die Anlagen sind als wetterfeste Außengeräte ausgeführt. L01 liegt am Dach des Chefbürotraktes, L02 und L03n sind am Dach des Bürotraktes, direkt über dem Schacht, montiert. Nur L04 ist als Raumgerät ausgeführt.



Zur Energieeinsparung ist unter dem Gebäude/Parkplatz ein Erdluftbrunnen - d.h. erdverlegte Rohre, durch welche die Frischluft angesaugt wird - installiert. Beim Durchströmen durch das Erdreich nimmt die Außenluft die Erdtemperatur weitgehend an und wird dadurch im Sommer leicht gekühlt, im Winter leicht vorgewärmt.

Die Außenluft wird über ein Lufteinlaßbauwerk an der Westgrenze des Grundstückes mit Wetterschutzgitter, Fliegengitter und Vorfilter (EM=80% Verfärbungswirkungsgrad) in 2m Höhe eingesaugt. gelangt über drei im Erdreich verlegte Kunststoffrohre (Luftbrunnen) in den Betonschacht des Stiegenaufganges und von dort über einen Luftkanal zur Lüftungsanlage L01 am Dach des Gebäudes.

Die Rohre im Erdreich sind mit 1% Gefälle in Strömungsrichtung der Luft verlegt. Am tiefsten Punkt ist eine Entwässerung (Kondensatpumpe oder Drainage) vorgesehen.



Im zweiten Schacht des Luftbrunnens wird Grundwasser in solcher Menge eingedüst, sodass die Luft am Austritt dieses Schachtes die Grundwassertemperatur annimmt. Dies bedeutet im Sommer und im Winter 12-15°. Die Regelung erfolgt so, dass die Eintrittstemperatur in den Luftwäscherschacht gemessen und mit der Austrittstemperatur nach dem Luftwäscher verglichen wird. Ist zusätzlich zur Konditionierung im Luftbrunnen noch weitere Kühlung oder Vorwärmung nötig, so wird die Grundwassereindüsung zugeschaltet und ebenso die Sumpfpumpe im Schacht.




In der Übergangszeit, wenn weder Kühlung noch Vorwärmung der Luft erwünscht sind, wird die Luft direkt unter Umgehung des Luftbrunnens am Dach über ein Wetterschutzgitter mit Fliegengitter und Vorfilter eingesaugt.

Die Frischluft für die Anlage L01 wird über ein Wetterschutzgitter mit Fliegengitter und Vorfilter (EM=80% Verfärbungswirkungsgrad) des Luftbrunnens angesaugt. Die Außenluft wird entsprechend den Hygienerichtlinien 2-fach gefiltert und erwärmt.

In der Übergangszeit wird die Luft direkt am Dach angesaugt und auch hier entsprechend den Hygienerichtlinien 2-fach gefiltert und konditioniert.

Die Fortluft wird über Dach geführt und mit einer Geschwindigkeit ausgeblasen, die Luftkurzschlüsse verhindert.

Die Fortluft der Anlagen L02 und L03n wird mit ausreichender Geschwindigkeit über Dach geblasen, um Luftkurzschlüsse über Fenster oder zu L01 zu vermeiden. Die Fortluftleitungen aus den WCs werden 2m über die Dachoberkante gezogen.

Die Lüftungsanlage L01 ist unter dem Aspekt eines sparsamen Betriebes mit einem Kreuzstromwärmetauscher ausgerüstet.

Die von den lüftungstechnischen Anlagen erzeugten, durch Luft- und Körperschall in die belüfteten Räume übertragenen Geräusche überschreiten 44 dB(A) nicht, weder in den Büro- noch in den Aufenthaltsräumen. Die Schalldämpfer sind der Schalleistung der Ventilatoren derart angepaßt, dass die o.a. Schalleistungspegel im Gebäude nicht überschritten werden.

Sämtliche Apparate sind derart auf elastische Unterlagen gestellt, damit keine wahrnehmbaren oder schädlichen Vibrationen auf die benützten Räume übertragen werden. Bei Kanaldurchführungen durch Wände und Decken sowie Aufhängungen usw. ist besonderes Augenmerk auf die Körperschallisolierung gelegt. Alle Geräteanschlüsse sind mittels elastischer Stutzen ausgeführt.

Zusammenfassung der Luftmengen und Betriebsweise:

Nummer

Zonen

Typ

Betrieb

ZUL

[m³/h]

ABL

[m³/h]

L01

Vortragssaal

Klimaanlage

CO2 *)+ Temp.

2000

2000

L01

Foyer & Aufenthalt

Klimaanlage

CO2 + Temp.

1000

1000

L01

Chefetage

Klimaanlage

CO2 + Temp.

1400

1400

           

L02

Schalenabsaugung

Abluftventilator

Timer, Dauerl.

 

150

           

L03HOG

Sanitärraumabluft

Abluftventilator

IR-Sensor

 

300

L03DOG

 

Abluftventilator

IR

 

300

L03HEG

 

Abluftventilator

IR

 

300

L03DEG

 

Abluftventilator

IR

 

300

           

L04

Dunstabzugshaube

Raumgerät

manuell

 

300

*) CO2 bedeutet Luftgütesensor.

L01, Lüftungsanlage

Die Anlage L01 wird nicht auf die gesamte maximale Luftmenge der Zonen Saal, Foyer und Chefetage ausgelegt, sondern nur auf das Maximum der größten Zone, das ist der Festsaal. Dies deshalb, da einerseits in jeder Zone auch Fensterlüftung möglich und andererseits nicht zu erwarten ist, dass gleichzeitig in allen drei Bereichen eine maximale Personenbelegung angetroffen wird.

Über einen Luftgütesensor und Temperaturfühler in der Abluft jeder einzelnen Zone wird die jeweils nötige Zuluftmenge in den entsprechenden Bereich eingebracht.

Melden z.B. alle drei Zonen maximalen Luftbedarf, so wird die vorhandene Luftmenge im Verhältnis zu den Auslegungsmengen aufgeteilt, d.h. Saal:Chef:Foyer = 2000:1400:1000 ergibt ca. 900:650:450 m³/h. Ansonsten wird die Luftzufuhr nach Bedarf variiert.

Hinsichtlich der ZUL-Lufttemperatur gibt es keine Zoneneinteilung, sondern die gesamte Luftmenge wird auf eine Temperatur konditioniert. Die Einblasung erfolgt mit entsprechender Temperatur (Außentemperaturabhängig) und Fernverstellung ± 5K.

L02, Schalenabsaugung

Die geringe Luftmenge von 10m³/h pro Schale ergibt einen so geringen Lüftungswärmeverlust, dass ein Dauerbetrieb über Zeitschaltuhr gerechtfertigt ist: Dauerlauf werktags von 5:00 bis 18:00.

L03, Raumabsaugung WC

Unter Berücksichtigung der Schalenabsaugung wird in den Sanitärräumen ein mehr als 10 facher Luftwechsel (300 m³/h) über einen Ventilator mit Präsenzfühler vorgesehen. Der IR-Melder schaltet den Ventilator ein, sobald der Waschraum betreten wird und läuft für eine einstellbare Zeit von z.B. 10 Minuten.

Für die Auslegungsleistung von 2000m³/h ergibt sich der Lüftungswärmebedarf als:

QL=2000[m³/h]*1,3[kJ/K]*36[K]/3600[kJ/kWh] = 26kW

nur Außenluft (T=-16°): 26 kW
mit Luftbrunnen (T=0°C): 14 kW
mit Grundwasser WT (T=12°C) 6 kW
mit Wärmerückgewinnung: 3 kW

Der Lüftungswärmebedarf der lokalen Fortluftgeräte ist in der statischen Raumheizung berücksichtigt.